Unsere ersten Erfahrungen mit Delhi waren der krasse Verkehr und am ersten Abend der Beginn des Finanz Chaos. Wir saßen in einem Restaurant zum Abendessen, das Essen war schlecht, und als wir bezahlen wollte kam die Überraschung. In das Ledermäppchen mit der Rechnung legten wir den Betrag in Rupien. Der Kellner kam schaute kurz hinein und gab uns zu verstehen dass er die Scheine nicht nehmen kann. „Die sind nicht mehr gültig“ fügte er hinzu. Wir schmunzelten noch und dachten an ein Scherz, doch es stellte sich heraus, es war keiner. Die Regierung entwertete die 1000er und 500er Banknoten über Nacht. Wir waren erst mal etwas konfus und bezahlten mit Karte. Im Guesthouse fragten wir nochmals nach, und es wurde uns bestätigt. Die Scheine sind nicht mehr gültig, können aber bis Ende des Jahren in den Banken getauscht werden.!
Damit begann das Chaos. An den Banken waren täglich größer werdende Menschenansammlungen zu sehen, die ihr Geld umtauschen wollten. Da pro Tag und Person nur 4000 Rupien getauscht werden können, wird es wohl lange dauern bis das abgeschlossen ist. Jeder muss sich mit Passkopie, Anschrift und Mobilnummer registrieren. Die Regierung rechtfertigte die Prozedur mit dem Entwerten als Schlag gegen Schwarzgeld Massen, Falschgeld und Kampf gegen die Korruption.
Wir hatten zum Glück nur noch 3000 Rupien in großen Scheine, und konnten diese für unser Myanmar Visum verwenden.
Die Geldautomaten waren noch nicht bestückt, da beim befühlen das nächste Problem bekannt wurde. Man stellte fest, dass die neuen 500er Scheine viel kleiner sind als die alten, und somit von keinem Automat richtig gelesen werden konnten.
Die 1000 Rupien Note wurde durch eine 2000er ersetzt, die jedoch noch nicht fertig zur Ausgabe war, und die 500er konnte noch nicht ausgegeben werden. Also wurde alles in 100er Noten getauscht was schnell zu einem Engpass führte. Zumindest in den ersten Tagen. Dann kam der purpurne 2000er. Hatte man jedoch ein 2000er, hatte man eigentlich kein Geld, denn niemand hatte Wechselgeld für so große Scheine oder wollte seine Hunderter her geben.
Eine indische Reporterin versuchte mit einem 2000er Schein in Delhi etwas einzukaufen. Sie benötigte ganze 3 Stunden bis jemand den Schein akzeptierte und ihr wechseln konnte.
Ein Gast unseres Guesthouse hatte ein großen Schein, wollte damit den Eintritt in das Red Fort in Delhi bezahlen, was aber abgelegt wurde. Kein Wechselgeld war die Antwort, obwohl die Kasse sichtlich mit Hunderte gefüllt war.
Was für ein Chaos. Wir können nur noch mit Kreditkarte zahlen, konnten keine Tuk Tuk, Taxi, Rikscha nehmen oder irgend eine Kleinigkeit kaufen. Das größte Problem haben aber wohl die Einheimischen, die alle auf Bargeld angewiesen sind, und keiner hat welches um etwas zu kaufen. Bin gespannt was da noch alles kommt.
Heute hatten wir das erstmal wieder Bargeld vom Automaten bekommen. 21.11.
Begonnen hat das ganze am 9.11.
Für uns entspannt sich die Lage so langsam etwas.