Um dem ganzen Trubel der in Indien überall herrscht, vor allem auf den Straßen, etwas zu entgehen, wollten wir uns im Nationalpark Keoladeo etwas entspannen und Ruhe genießen. Der Park, der ca. 50 km vor Agra liegt, ist ein Vogelparadies. Im Park leben über 300 verschiedenen Vogelarten, wovon einige durchreisende Zugvögel sind, wie der Kranich der aus China und Russland hier her kommt. Doch auch viele andere Tiere sind im Park heimisch. So findet man etliche Wasserböcke, Antilopen, Schakale und verschiedene Schlangenarten sowie Affen. Leider war der Park in gewissen Bereichen aus Sicherheitsgründen gesperrt, da seid zwei Woche ein Leopard hier umherstreift, und die Behörden kein Risiko eingehen möchten.
Wir steuerten das Hotel Resort an,welches als einziges Übernachtungsmöglichkeiten im Park anbietet.
Am Morgen sprachen wir mit einem Rikschafahrer vor dem Hotel, und buchten ihn für den Tag. So hatten wir die Möglichkeit am ersten Kontrollpunkt im Park ein Ticket zu bekommen, und mussten nicht zum Haupteingang zurück. Das hatte uns der Hotelmanager am Abend zuvor erzählt, was mich ganz schön ärgerte, und die Frage aufwarfen, wieso man denn dann überhaupt im Park übernachten kann, wenn man am Morgen wieder zum Eingang zurück muss. Worauf er nur mit den Schultern zuckte. Als er mich nach dem Park Aufenthalt Ansprach, und nach Verbesserungen fragte, machte ich mir so richtig Luft!
Doch zurück zum Park..
Mit der Rikscha befährt man den schmalen Hauptweg des Parks, und immer wieder bietet sich auf kleinen Pfaden, die rechts und linkes abzweigen, die Möglichkeit denn Wald oder die sumpfige offene Landschaft zu erkunden. Schon nach einigen Metern entdeckte ich im Unterholz ein Schakal der nach kleinen Nagern suchte, und große Wasser Antilopen standen im Licht der aufgehenden Sonne im Dunst der sumpfigen Seen. Vögel in allen Farben und Größen zwitscherten, sangen und kreischten. Die Geräuschkulisse war unglaublich, doch im Vergleich zum Straßenlärm wie Musik für die Ohren. Es gab kein Fußweg wo wir nicht irgendwas entdeckt hatten.
Unser Rikschafahrer und Guide entdeckte eine Wasserschlange die sich auf einem Ast sonnte, was ein super Fotomotiv abgab.
Auf unserm Rückweg stoppten wir an einem kleinen Tempel der sich im Park befindet. Ein kleiner Hirsch, dessen Mutter von Wilderer erschossen wurde, bekam in dem Tempel eine Zuflucht und lebt seither bei dessen Bewohner.
An einem kleinen See der von Bäumen umsäumt ist, bemerkte ich einen Affen, der sehr nervös auf einem Ast saß, und kreischend zu Boden schaute. Ich wusste das er nicht meinet wegen so aufgeregt war und suchte nach der Ursache. Schnell würde ich fündig und entdeckte einen jungen Python der über den Waldboden schlängelte. Als ich mich der Schlange näherte glotzte der Affe, und seine mittlerweile zahlreichen Artgenossen ganz schön doof. Sie kreischten immer wieder und hüpften auf den Ästen hin und her, als wenn sie mir sagen wollten “Achtung, die ist gefährlich, die frisst dich gleich“.
Die gut eineinhalb Meter lange Schlange und das „Affentheater“ war ein perfekter Abschluss dieses Tages im fantastischen Keoladeo Nationalpark.